Insbesondere die Stielbauweise inkl. ihrem Logistikvorteil hat Robert Meyer vom PERI UP Gerüstbaukasten überzeugt.

Faszination Gerüstbau

In unserer Interviewreihe sprechen wir mit Experten unter anderem über Chancen sowie Herausforderungen der Gerüstbaubranche und unterhalten uns vor allem über eines – die Faszination Gerüstbau. 
Zudem erfahren Sie, welche Rolle dabei der PERI UP Gerüstbaukasten spielt und wie wir als Gerüsthersteller die Zukunft des Gerüstbaus mitgestalten können.

Im Interview mit Robert Meyer

"Heute schon an den Gerüstbau von morgen denken." Dieses Leitbild prägt die Philosophie von RO² Gerüstbau. Nicht zuletzt deshalb macht das Unternehmen aktuell als Deutschlands erster klimaneutraler Gerüstbauer auf sich aufmerksam. Wir haben mit dem Geschäftsführer Robert Meyer über die Herausforderungen in der Branche gesprochen und über die Kunst Mitarbeiter zu finden und zu binden sowie über seine konsequent auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Vision.

 

Redakteur: Wie begann für Sie die Reise mit RO² Gerüstbau?

Im Grunde genommen stecken zwei persönliche Geschichten in der Unternehmensgeschichte von RO² Gerüstbau. Zum einen die von Roland Okken und zum anderen meine eigene. Ich habe in der ehemaligen DDR zunächst eine Ausbildung als Instandhaltungsmechaniker für technologische Ausrüstung abgeschlossen. Später war ich Bauleiter eines Gerüstbauunternehmens, zu dem Roland als Geschäftsführer dazugekommen ist. Wir merkten schnell, dass wir auf einer Ebene sind und wollten beide etwas reißen, hatten aber mit den verstaubten Strukturen des damaligen Unternehmens zu kämpfen.

Die alten Gesellschafter entschieden sich, den Betrieb nicht mehr weiterzuführen und so standen wir vor der Frage, wie es für uns weitergehen soll. Schnell war klar, dass wir uns zusammen selbstständig machen und einen eigenen Betrieb nach unseren Vorstellungen aufbauen möchten. So begann 2004 die Geschichte von RO² Gerüstbau: mit nichts in der Tasche, aber mit großen Ambitionen. Zu Beginn standen wir mit dem Rücken zur Wand. Doch mit frischem Wind, neuen Strukturen und motivierten Mitarbeitern wussten wir, dass wir gemeinsam etwas Großes erreichen können.

 

Redakteur: Wie hat sich Ihr Unternehmen in Bezug auf die Unternehmensgröße und das Leistungsportfolio über die Jahre entwickelt?

Gestartet mit drei Mann und einem Lkw, waren die ersten beiden Jahre sehr hart. Danach hat sich zum Glück der Markt, der von der Baukrise gebeutelt war, erholt und ab diesem Zeitpunkt ging es auch für uns bergauf. So konnten wir von Jahr zu Jahr unseren Umsatz und die Mitarbeiterzahl verdoppeln. Eigentlich wollten wir ursprünglich nicht mehr als 10 Mitarbeiter in unseren Reihen haben, sind mittlerweile jedoch ein Team von 50 Personen und mit einem großen Fuhrpark ausgestattet.

Der Ursprung des Unternehmens war schon vor unserer Selbstständigkeit der Spezialgerüstbau. Das wollten wir so weiterführen und uns darüber weiterhin in der Region abheben. Das Tagesgeschäft bildet auch heute noch, wie in den meisten Betrieben, die Einrüstung von Fassaden, aber wir möchten unseren Mitarbeitern so oft es geht die Möglichkeit bieten, Sondergerüste zu bauen.

Faszination Gerüstbau_Robert Meyer

 

Redakteur: Wie unterscheidet sich RO² Gerüstbau im Vergleich zu anderen Unternehmen in Ihren Regionen?

Wir haben eine klare Vision, denn wir denken schon heute an den Gerüstbau von morgen. Da ich bereits 50 bin, tätigen wir all unsere Investitionen ausschließlich für die zukünftige Generation und nicht für Okken und Meyer. Deswegen ist uns beispielsweise das Thema Nachhaltigkeit so wichtig.

Wir wollen in unterschiedlichen Bereichen eine Vorreiterrolle einnehmen. Sei es in puncto Sicherheit, Mitarbeiterbindung und in Bezug auf unser eingesetztes Gerüstmaterial. Uns ist es wichtig, möglichst alles über die eigene Mannschaft abzuwickeln, um unserem hohen Qualitätsanspruch gerecht zu werden. Lediglich bei vereinzelten Bedarfsspitzen oder bei Abbauten greifen wir auf Nachunternehmer zurück. Der Qualitätsanspruch und das Erscheinungsbild ziehen sich konsequent bei uns durch. Das sieht man nicht zuletzt auch an unserer Website und an unseren Social-Media-Aktivitäten. Auf diversen Plattformen findet man durchweg positive Bewertungen. Das spricht definitiv für unsere Arbeit und führt dazu, dass wir täglich Anfragen im zweistelligen Bereich erhalten.

 

Redakteur: Wie sind Sie selbst zum Gerüstbau gekommen?

Der Bezug zum Bau kam erst ab einer gewissen Zeit, denn aus meiner Familie hatte beispielsweise keiner einen Job in der Baubranche. Durch einen Zufall sprach mich ein Freund an, ob ich nicht Lust hätte in den Gerüstbaubetrieb einzusteigen, in dem er selbst arbeitete. Der Respekt vor der Power der Menschen war am ersten Arbeitstag riesig, denn die Tonnen, die im Gerüstbau bewegt werden, sind schon immens. Von Zeit zu Zeit gefiel mir die Arbeit immer besser und es machte Spaß zu sehen, was alles in unserem Beruf möglich ist. Da mir technische Zeichnungen einfach von der Hand gehen und ich eine große Begeisterung dazu entwickelte, bin ich bereits während meiner Lehre Bauleiter geworden.

 

Redakteur: Was fasziniert Sie am Gerüstbau?

Der Weg von der Idee über die Zeichnung, hin zum fertigen Gerüst begeisterte mich schon früh. Außerdem faszinieren mich die Menschen im Gerüstbau. Das sind einfach ehrliche Leute. Unser Handwerk ist was Tolles. Abends zu sehen, was man tagsüber geschaffen hat und dabei noch dafür verantwortlich sein zu dürfen, dass andere Gewerke ihre Arbeit sicher verrichten können, ist großartig. Diese Faszination konnte ich zum Glück auch an meinen Sohn weitergeben und darauf bin ich sehr stolz.

Redakteur: Gibt es für Sie eine Art "Herzensprojekt", das Sie in der Vergangenheit realisiert haben oder an dem Sie aktuell arbeiten?

Mein Herzensprojekte ist nicht die „eine“ Baustelle, sondern die Zukunft von RO² Gerüstbau. Wir haben viele großartige Projekte über die Jahre hinweg realisiert. Aber mein Herzensprojekt ist es, den Betrieb für die Zukunft zu rüsten. Denn die größte Herausforderung unserer Branche ist der Nachwuchs- und Fachkräftemangel. Deswegen binde ich meine Mitarbeiter sowohl bei der Entscheidung zum Wechsel auf das PERI UP Gerüstsystem als auch bei der nachhaltigen Ausrichtung unseres Unternehmens intensiv mit ein. Denn in meinen Augen wird es uns nur mit einer fortschrittlichen Denk- und Handlungsweise auch in Zukunft gelingen, auf dem sich immer weiter eingegrenzten Markt Mitarbeiter zu finden.

Robert Meyer liegt die nachhaltige Ausrichtung seines Unternehmens am Herzen.

 

Redakteur: Welche Veränderungen möchten Sie in Ihrer Funktion als Landesbevollmächtigter für Berlin erwirken?

Ich trage dieses Amt, um Verantwortung für die Branche zu übernehmen und das Image weiter zu verbessern. Ebenso ist es mir ein Anliegen, dass möglichst alle Gerüstbauunternehmen ausbilden und damit dem Beruf die Wichtigkeit zukommen lassen, die ihm gebührt. Ich unterstütze es als Landesbevollmächtigter sehr, dass Gerüste sicherer gebaut werden und dadurch die Wertschätzung für das eigene Team und die nachfolgenden Gewerke zum Ausdruck kommt. Ich setze mich außerdem für eine Steigerung der Ergonomie auf den Baustellen ein und investiere selbst in innovative Lösungen wie z. B. das Alimak STS 300 Gerüsttransportsystem.

 

Redakteur: Ihr Unternehmen gilt als Deutschlands erster klimaneutraler Gerüstbaubetrieb: Welche Maßnahmen führt Ihr Unternehmen durch, um diesem Ruf gerecht zu werden?

Wir haben viel in unserem Betrieb diskutiert, wie wir auch in diesem Bereich zukunftsfähig sein können, um für die Folgegeneration ein möglichst klimaneutrales Umfeld zu schaffen. Für mich persönlich hat sich z. B. durch Urlaubserfahrungen, in denen ich beim Schnorcheln auf viel Müll gestoßen bin oder auch durch die allgemeine Berichterstattung zu diesem Thema, viel gewandelt.

Nachdem wir bei RO² in einem Status Quo unseren CO2 Abdruck ermittelten, sind daraus eine Vielzahl von Maßnahmen entstanden. Angefangen von kleinen wie z.B. den Aufbau von Bienenstöcken, die auf unserem Gelände zu finden sind, bis hin zu größeren, wie der Umstellung unseres Fuhrparks auf nachhaltige Antriebe. Da wir beim Gerüstmaterial von PERI mit einem klimaneutralen Hersteller arbeiten, konnten wir die Position des Gerüstmaterials in unserer Klimabilanz streichen.

Wir arbeiten nahezu papierlos - Visitenkarten gibt es beispielsweise nur noch digital - und führen firmeninterne Ideenwettbewerbe durch, um das Thema weiter voranzutreiben. So holen wir auch unser Team dazu ab und prämieren die besten Ideen. Früher gab es zu Weihnachten einen großen Präsentkorb für unsere Geschäftspartner, heute den klimaneutral produzierten Honig. So gehen wir mit der Zeit, gestalten die Zukunft und damit sind wir Deutschlands erster klimaneutraler Gerüstbauer. Die Klimaneutralität unseres Betriebs wurde offiziell von der Dekra zertifiziert.



Redakteur: Was ist das Erfolgsrezept von RO² Gerüstbau, um offene Stellen zu besetzen und Mitarbeiter zu binden?

Bei uns wird Menschlichkeit und Kollegialität großgeschrieben. Daher bieten wir denjenigen, die in Ihrem Leben auf gut Deutsch auch mal „Dreck gefressen“ haben, eine zweite Chance und gewannen dadurch schon richtig gute Azubis. Generell pflegen wir eine sehr nahbare Kultur und dadurch stoßen unsere Mitarbeiter auf offene Ohren. Zum Beispiel veranstalten wir jeden Monat einen „Grill-Freitag“, bei dem alle auch direkt mit mir ins Gespräch kommen und über Sorgen und Nöte diskutieren können.

Wir erwarten eine gute Leistung, bezahlen aber dementsprechend überdurchschnittlich. Um diese Leistung auch erwarten zu können, stellen wir unserer Mannschaft innovatives Gerüstmaterial zur Verfügung.

Unsere Firma hat Gesicht. Wir stecken viel Zeit und Energie in die Kommunikation über Social Media. Damit zeigen wir Professionalität und treten in aktiven Austausch mit potenziellen Bewerbern. Das ist Teil unseres Erfolgsrezepts und resultiert auch darin, dass wir jedes Jahr Azubis finden.

 

Redakteur: Was war für Sie ausschlaggebend bei der Entscheidung zur Investition in PERI UP?

Zum ersten Mal mit PERI in Berührung gekommen sind wir beim Neubau des Müllbunkers im Heizkraftwerk Ruhleben, als wir dort die PERI UP Traggerüste stellten. Als die Easy Bauteile auf den Markt kamen, merkte ich, dass das die Zukunft sein wird. Mit der Einführung der Stielvariante für die Fassade war mir dann endgültig klar, dass wir uns dauerhaft mit diesem System auseinandersetzen sollten. PERI war der erste Hersteller, der sich traute, den Rahmen für viele Montagesituationen in Frage zu stellen. Die Logistik ist mit dem Easy Stiel deutlich besser. Der Auslöser zum Wechsel ist aber auch zu einem gewissen Teil personenbezogen. Denn wir können auf einen Fachberater zurückgreifen, der ein großes Know-how und Durchhaltevermögen mitbringt, uns zur Seite steht und auf Augenhöhe kommuniziert.

Uns ist es wichtig, auf einen Partner zurückzugreifen, der zuhört. Denn das ist in meinen Augen nachhaltiger und passt zu unserer Strategie.  Made in Germany ist und war für uns ebenfalls ein Kriterium und wir sehen PERI auch als einen Teil unseres Gesamtkonzeptes, wenn es um das Thema Nachhaltigkeit geht.

Redakteur: Gibt es Merkmale, die Sie besonders vom PERI UP Gerüstbaukasten überzeugen?

Ich fand die Idee und die Vermarktung mit dem Baukasten zunächst eher abgedroschen bis ich – und so sehen es auch meine Mitarbeiter – sah, dass es sich tatsächlich um einen gesamtheitlichen Baukasten handelt. Wir versuchen, an unseren Gerüsten in möglichst vielen Situationen Kupplungen zu sparen und das ist mit dem PERI UP Gerüstbaukasten möglich. Dadurch entstehen auf unseren Baustellen innovative, saubere Lösungen.

Hinzu kommt das vorlaufende Geländer, das mit dem Easy Stiel systemintegriert ist. Denn wenn wir mal ehrlich sind, kenne ich wenige Baustellen, die beispielsweise mit Zusatzbauteilen vorlaufend gebaut werden. Da bin ich schon froh, in das Original der Stielbauweise an der Fassade investiert zu haben.

In Bezug auf die Logistik bieten auch Bauteile wie z.B. die Bordbleche einen großen Vorteil, da ich diese ineinandergelegt stapeln kann und dadurch im Vergleich zu Holzbordbrettern viel Platz spare.

Der Alimak STS 300 ist für mich außerdem die Zukunft im Transport von Material am Gerüst und zeigt einmal mehr die Innovationskraft, die PERI an den Tag legt. Das System ist ergonomisch, sicher und auch schnell im Auf- und Abbau.

 

Redakteur: Geben Sie uns einen Ausblick: Wohin geht die Reise für RO² Gerüstbau noch?

Schön wäre es, wenn man in 50 Jahren in Berlin über RO² spricht und der Betrieb auch dann noch als zukunftsfähiges Unternehmen wahrgenommen wird. Solange wir hier und im Speckgürtel drum herum genug Aufträge haben, steht weiterhin unsere Region im Fokus, denn ich möchte nicht, dass meine Mannschaft große Fahrtwege auf sich nehmen muss. Auch das gehört für mich zum Thema Nachhaltigkeit. 

 

Redakteur: Wie kann Sie PERI bei Ihrer Entwicklung auch zukünftig unterstützen?

Wir möchten, dass PERI weiterhin erfolgreich ist. Denn es ist uns wichtig, einen Partner an der Seite zu haben, der ebenfalls eine Vorreiterposition im Markt einnimmt und innovativ ist. Die Geschwindigkeit muss weiterhin auf dem aktuell hohen Niveau bleiben. Einfach schnell sein, auf Augenhöhe kommunizieren, innovativ denken und bleiben – den Baukastengedanken weiterverfolgen.

Insbesondere die Stielbauweise inkl. ihrem Logistikvorteil hat Robert Meyer vom PERI UP Gerüstbaukasten überzeugt.