Die junge Gerüstbaufachfrau fasziniert die Vielfältigkeit des Gerüstbaus. Es ist kein Projekt wie das andere und sie begeistert die Kombination aus technischer Präzision, Kreativität und dem praktischen Nutzen, den das Gerüst für jedes Bauprojekt bietet.

Faszination Gerüstbau

In unserer Interviewreihe sprechen wir mit Experten unter anderem über Chancen sowie Herausforderungen der Gerüstbaubranche und unterhalten uns vor allem über eines – die Faszination Gerüstbau. 
Zudem erfahren Sie, welche Rolle dabei der PERI UP Gerüstbaukasten spielt und wie wir als Gerüsthersteller die Zukunft des Gerüstbaus mitgestalten können.

Im Interview mit Patricia Föhl

In der von Männern dominierten Gerüstbaubranche hat Patricia Föhl nicht nur ihren Platz gefunden, sondern trägt auch als Geschäftsführerin der Föhl Gerüstbau GmbH maßgeblich zum Wandel ihres Unternehmens bei. Mit Leidenschaft spricht sie über den aktuell laufenden Systemwechsel sowie den neuen Markenauftritt, der frischen Wind in den Betrieb gebracht hat. Ihr Weg in das Familienunternehmen war geprägt von ihrer Faszination für den Gerüstbau und der Entschlossenheit, die Unternehmensführung aktiv mitzugestalten. In diesem Interview gibt sie uns Einblicke in die Unternehmensphilosophie und spricht mit uns über die wichtige Rolle von Social Media in Zeiten des Fachkräftemangels. 

 

Redakteurin: Seit wann gibt es die Föhl Gerüstbau GmbH und wie kam es zur Gründung des Betriebs? 

Unser Unternehmen entstand im Jahr 1986. Ursprünglich war es gar nicht beabsichtigt, einen Gerüstbaubetrieb zu gründen: Mein Großvater war von Beruf Schalungsmeister und hat nebenbei Gerüste für Nachbarn aufgebaut. Mit der Zeit haben immer mehr Leute nachgefragt, ob wir ihnen nicht auch ein Gerüst zur Verfügung stellen könnten. Das Interesse wuchs stetig weiter und es zeigte sich, dass ein lukratives Geschäft entstehen könnte. Daraufhin haben mein Vater und mein Onkel ihre Vollzeitjobs gekündigt und als Quereinsteiger die Föhl Gerüstbau GmbH ins Leben gerufen. So hat alles begonnen. 

Redakteurin: Wie sieht Ihr Leistungsportfolio aus und wo sind Ihre Gerüstbaustellen zu finden? 

Die Föhl Gerüstbau GmbH hat sich über die Jahre sowohl in Bezug auf die Unternehmensgröße (aktuell 30 MitarbeiterInnen) als auch ihr Leistungsportfolio kontinuierlich weiterentwickelt. Begonnen als kleiner Betrieb hat sich unser Unternehmen zu einem bedeutenden Anbieter im Raum Stuttgart etabliert und bedient heute Projekte unterschiedlichster Größenordnungen.
Neben klassischen Gerüstbauarbeiten bieten wir maßgeschneiderte Lösungen für Industrie-, Fassaden- und Spezialgerüste an. Dieser breite Ansatz ermöglicht es, flexibel auf individuelle Kundenbedürfnisse einzugehen. Dabei legen wir immer höchsten Wert auf Qualität und Sicherheit. 

Portrait von Patricia Föhl

Redakteurin: Was macht Föhl Gerüstbau einzigartig? 

Wir überzeugen durch ein junges, erfahrenes Team und bieten unseren Kunden ein Rundum-Sorglos-Paket – von der Beratung, inklusive Visualisierung mittels CAD-Gerüstplanung, bis zur Umsetzung. Wir sind sehr gut strukturiert und haben für jeden Prozess einen konkreten Ansprechpartner im Unternehmen. Das ist mir wichtig, damit der Kunde schon beim Erstkontakt weiß, wer für was zuständig ist. Außerdem setzen wir mit modernem Gerüstmaterial und der Partnerschaft mit PERI als einer der ersten in Stuttgart die TRBS 2121-1 systemorientiert um, was höchste Sicherheitsstandards garantiert.
Unsere Social-Media-Affinität und transparente Kommunikation machen uns zusätzlich zu einem modernen und kundenorientierten Partner. 

Redakteurin: Wie sind Sie persönlich zum Gerüstbau gekommen und seit wann sind Sie im Unternehmen tätig? 

Ich bin praktisch mit dem Gerüstbau groß geworden. Schon am Frühstückstisch war das Thema immer präsent, und irgendwann hat es mich einfach mitgerissen – obwohl es nie mein ursprünglicher Plan war, in diese Branche einzusteigen. Ich bin Quereinsteigerin und habe zunächst das Wirtschaftsabitur gemacht und als Finanzassistentin in einer Bank gearbeitet. Diese Erfahrungen helfen mir heute sehr in der Unternehmensführung, da ich kaufmännische Aspekte gut einbringen kann. 

Seit 2017 bin ich im Betrieb tätig und habe mich von der Sachbearbeiterin zur Bauleiterin hochgearbeitet. Danach war ich stellvertretende Geschäftsführerin und bin nun schließlich seit dem 01.01.2024 mit in der Geschäftsführung tätig. Es ist eine spannende Reise, und ich freue mich darauf, den Betrieb mit meinem Vater zusammen weiterzuführen und weiterzuentwickeln. 

Redakteurin: Wie ist es, als Frau in einer Männerdomäne zu arbeiten? 

Es ist eine Herausforderung – alles andere wäre eine Lüge. Doch ich nehme diese Herausforderung gerne an und so reizt es mich, mich in einem traditionell von Männern dominierten Bereich zu beweisen und neue Perspektiven einzubringen. Die Arbeit in einem soliden, professionellen Team, in dem Respekt und Zusammenarbeit im Vordergrund stehen, ist entscheidend. Ich habe gelernt, durch Kompetenz und Engagement zu überzeugen und ich möchte zeigen, dass das Geschlecht keine Rolle für die Qualität und den Erfolg der Arbeit spielt. 

Redakteurin: Was fasziniert Sie am Gerüstbau? 

Die Vielfältigkeit des Gerüstbaus macht unseren Beruf sehr spannend. Es ist kein Projekt wie das andere und mich begeistert die Kombination aus technischer Präzision, Kreativität und dem praktischen Nutzen, den das Gerüst für jedes Bauprojekt bietet. Zudem erfordert es nicht nur handwerkliches Können, sondern auch ein tiefes Verständnis für Sicherheitsstandards und Konstruktion. 

Patricia Föhl im Gespräch

Redakteurin: Gibt es für Sie eine Art „Herzensprojekt“, das Sie im Unternehmen umgesetzt haben? 

Besonders viel Leidenschaft und Herzblut habe ich in unsere neue Corporate Identity gesteckt: Mit viel Kreativität habe ich unser neues Logo selbst entworfen, maßgeschneiderte Arbeitskleidung für unser gesamtes Team kreiert, unseren Fuhrpark mit auffälligen Sprüchen und professionellem Branding ausgestattet sowie zudem unseren Webauftritt in enger Zusammenarbeit mit einer Agentur nach meinen Vorstellungen realisieren lassen. Hier habe ich nach 38 Jahren großen Handlungsbedarf gesehen, denn Unternehmensentwicklung und -präsentation liegen mir sehr am Herzen – das sind die Schlüssel, die beim Kunden für Begeisterung und Aufmerksamkeit sorgen. 

Außerdem habe ich die Digitalisierung in den letzten Jahren bei uns im Betrieb angestoßen. Wir haben hier extrem viel investiert, um nahezu papierlos zu werden. Leider hat uns ein Hochwasserschaden im Juni 2024 bei diesem Projekt etwas zurückgeworfen und die Entwicklung gestoppt, doch das wird nun weiter forciert mit dem Ziel, in Zukunft alle unsere Mitarbeiter auf den Baustellen mit Tablets auszustatten. 

Und zu guter Letzt ist unser aktuell größtes Projekt die Materialumstellung auf PERI UP, bei dem auch ich eine treibende Kraft bin, um mit unserem Gerüstsystem für die Zukunft gut und innovativ aufgestellt zu sein. 

Redakteurin: Welche Entwicklungen sagen Sie für den Gerüstbau im Allgemeinen voraus und wie gehen Sie damit um? 

Für den Gerüstbau sehe ich in den kommenden Jahren zwei bedeutende Entwicklungen. 

Zum einen wird die Digitalisierung eine immer größere Rolle spielen, insbesondere durch den Einsatz von CAD-Software zur Planung und Visualisierung von Gerüsten. Da dies präzisere und effizientere Planungen ermöglicht und die Sicherheit auf den Baustellen steigert, möchten auch wir hier weiter vorankommen und das Angebot von 3D-Modellen als Alleinstellungsmerkmal im Vergleich zu kleineren Unternehmen nutzen. Generell sehe ich beim Thema Digitalisierung in unserer Branche allerdings das Problem, dass der Gerüstbau in Bezug auf Softwarelösungen noch sehr rückständig ist. Als Nischengewerk wird in die Entwicklung nicht viel investiert und so gibt es meiner Meinung nach aktuell (noch) nicht die perfekte Lösung auf dem Markt. Hier gilt es aufmerksam zu bleiben, mit der Zeit zu gehen und gegeben falls die richtige Lösung zu nutzen, um den Anschluss nicht zu verlieren. 

Zusätzlich werden Sicherheitsvorgaben und Normen weiter verschärft, was den Gerüstbau zu einem noch anspruchsvolleren Bereich machen wird. Die Unternehmen müssen sich an neue gesetzliche Regelungen anpassen und kontinuierlich in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter investieren, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Ich denke, dass wir für mögliche Veränderungen gut gerüstet sind und den richtigen Schritt gemacht haben, indem wir in PERI UP investiert haben. 

Patricia Föhl lehnt an einem Baustellenfahrzeug

Redakteurin: Wie meistern Sie den Fachkräftemangel? Welche Rolle spielt hier auch Ihr professioneller Social Media-Auftritt? 

Ich bin sehr stolz darauf, dass wir ein sehr junges Team haben, das äußerst professionell agiert und durch unser Angebot, an diversen, fachlichen Schulungen teilzunehmen, immer auf dem neuesten Stand ist. Wir bilden Fachkräfte bei uns aus, sowohl Quereinsteiger als auch junge Schulabgänger, die wir dann gerne nach erfolgreicher Lehre übernehmen. Um hier für junge Menschen als Arbeitgeber attraktiv zu sein und auf uns aufmerksam zu machen, nutzen wir unsere Social-Media-Kanäle. Wir zeigen hierüber transparent auf, wie ein Arbeitsalltag eines Gerüstbauers aussieht, präsentieren unsere Projekte und gewähren den ein oder anderen Blick hinter die Kulissen. Nicht nur hier ist es mein Ziel, mit der Zeit zu gehen, uns von der Masse abzuheben und uns an den Besten zu orientieren. So bieten wir unseren Mitarbeitenden Benefits wie Firmenfitness, professionelle Arbeitskleidung und Vorsorgemöglichkeiten, die beispielsweise die Wichtigkeit von ergonomischem Arbeiten sowie den Muskelaufbau im Rücken in den Fokus rücken. Da uns die Gesundheit der MitarbeiterInnen sehr am Herzen liegt, haben wir uns schließlich auch aufgrund der leichten Bauteile für den PERI UP Gerüstbaukasten entschieden. 

Redakteurin: Was war für Sie generell ausschlaggebend bei der Entscheidung zur Investition in PERI UP und gibt es weitere Merkmale, die Sie besonders von PERI oder vom PERI UP Gerüstbaukasten überzeugen? 

Die steigenden Sicherheitsanforderungen der TRBS 2121-1 haben uns dazu bewegt unser Gerüstsystem zu wechseln. Der PERI UP Gerüstbaukasten hat uns alle direkt durch seine Flexibilität, Sicherheit und die einfache Montage überzeugt. Das modulare System lässt sich schnell an verschiedene Projekte anpassen und bietet eine hohe Tragfähigkeit. Vor allem die nahezu geschlossenen Belagsflächen sind ein großer Benefit.
Auch die Unterstützung bei jeglichen Fragen rund um den Systemwechsel durch unseren zuständigen Fachberater war ausschlaggebend. Es hilft gerade bei einer Neueinführung eines Gerüstsystems sehr, wenn wir einen festen Ansprechpartner haben, der auch mal die sogenannte Extrameile für uns geht.

Erfahren Sie im Video mehr

Vorteile, Gründe für den Systemwechsel und Einblicke in ein spannendes Projekt

Redakteurin: Geben Sie uns einen Ausblick: Wohin geht für Ihr Unternehmen die Reise im Gerüstbau hin? 

Die Reise unseres Unternehmens ist derzeit von der umfassenden Materialumstellung auf PERI UP geprägt, die sich jetzt langsam auf der Zielgeraden befindet. Unser Ziel ist es, unseren gesamten Hof mit hochwertigem PERI Material auszustatten und eine saubere Lagerhaltung zu realisieren. Zudem möchten wir unseren Betrieb stärker im Markt etablieren, insbesondere durch eine gezielte Präsenz in den sozialen Medien. Mit der Größe und dem Leistungsumfang des Betriebs bin ich aktuell sehr zufrieden – größer kann es natürlich immer gerne sein.
In Zukunft planen wir auch Drohnenvermessungen anzubieten, um auf diesen innovativen Zug aufzuspringen und ein weiteres Standbein zu schaffen. Ein besonderer Fokus liegt zudem auf der Erstellung von CAD-Zeichnungen, die uns helfen werden, unseren Kunden maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. Insgesamt blicken wir optimistisch in die Zukunft und sind bereit, die Herausforderungen der Branche anzugehen sowie langfristig mit PERI bei den Kunden zu überzeugen. 

Redakteurin: Wie kann PERI Sie und Ihr Unternehmen bei der Entwicklung auch zukünftig unterstützen? 

Um uns und unser Unternehmen auch in Zukunft optimal zu unterstützen, kann PERI uns wie gewohnt mit innovativen und maßgeschneiderten Lösungen zur Seite stehen. Besonders schätzen wir auch das Angebot an verschiedenen Online-Schulungen, an denen sowohl meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch ich gerne teilnehmen. Darüber hinaus sind die Besuche im Fortbildungszentrum in der Weißenhorner PERI Zentrale für uns von großer Bedeutung, da sie uns helfen, effizient und sicher zu arbeiten und unsere Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die kundenorientierte Betreuung, die ich sehr zu schätzen weiß. Diese enge Zusammenarbeit ist für uns entscheidend, um gemeinsam neue Entwicklungen voranzutreiben. So bin ich bereits gespannt auf die Neuheiten, die auf der kommenden bauma 2025 präsentiert werden, und freue mich darauf, das PERI Messezelt zu besuchen und viele bekannte Gesichter zu treffen. 

Patricia Föhl auf der Baustelle